OFFENER RAUM – ein temporärer »HandlungsSpielRaum«
Im öffentlichen Raum begegnen uns immer wieder merkwürdig positionierte Sitzgelegenheiten und Bänke. Eigentlich sollten sie die Menschen auf einem Platz zueinander in Beziehung »setzen«. Die Spannung zwischen Distanz und Nähe ist dabei aber stets ein Balanceakt: alleine auf der Bank hat man zuviel Platz – sobald sich jemand dazu setzt, fühlt man sich eingeschränkt und gestört.
Plätze geben durch ihre Form eine Nutzung vor. Die Gestaltung unseres Lebensraums ist die Voraussetzung für die Erfahrungen, die wir machen – für das Leben, das wir führen. Unsere Lebensumstände haben sich in den letzten 100 Jahren grundlegend verändert. Unsere Wohnungen und Autos allerdings nicht, die werden nur immer größer. Der kontinuierliche Rückzug aller Lebensbereiche ins Private lässt uns vergessen, dass wir uns gegenseitig brauchen. Die Stadt ist nur noch »Shopping«, doch der Einzelhandel stirbt. Was soll in Zukunft in unseren Städten alternativ stattfinden? Wann fangen wir an, sie uns zu eigen zu machen? Wie schaffen wir uns »HandlungsSpielRäume« im öffentlichen Raum? Wie gelingt der Perspektivwechsel vom Profit zum Gemeinwohl? Und wie geht das, ohne die Natur zu zerstören, Kriege anzuheizen und Menschen auszunutzen?
Wir brauchen Orte, an denen wir aufeinander treffen, zusammen nachdenken, miteinander sprechen, diskutieren und streiten … um unsere Welt selbst in die Hand zu nehmen, sie zu gestalten und endlich Verantwortung zu übernehmen. Hier und jetzt!
Die StadtRaumBoxen werden durch die Installation »OFFENER RAUM« zu einem Platz für alle, der zum Verweilen, Lachen, Spielen, Nachdenken, Sein einlädt. Ich habe einen Ort in der Stadt geschaffen, in dem gemeinsames Leben statt finden kann. Ob Spielplatz, kontemplatives Sonnenplätzchen, Spot für ein Feierabendbier oder reflektierte Kunstbetrachtung… die Installation »OFFNENER RAUM« ist ein Erfahrungsraum, der den Perspektivwechsel lebt und jedem (der Lust hat) ermöglicht sich damit auseinander zusetzten…oder eben einfach nur rein oder drauf.
Die Genossenschaft KulturQuatier Erfurt e.V. bildet in den StadtRaumBoxen am alten Schauspielhaus künstlerische Position auf städteplanerische Konzepte und die Wahrnehmung des uns umgebenden Architekturraums ab.
→ Temporäre Installation im öffentlichen Raum
Freie Arbeit
Technik: Tapen und streichen der Vitrineninnenräume, Holzkonstruktion zwischen den Vitrinen
Material: Sandstein – für den Zeitraum der Ausstellung ausgeliehen, Fichte – für den Zeitraum der Ausstellung ausgeliehen, Farbe – aus nachhaltiger Produktion
Auftraggeber: KulturQuatier Erfurt e.V.
Jahr: 2019
Leistung: Konzeption, Gestaltung, Umsetztung
Unterstützt von: Holzbau Pappe, kt.COLOR – die Farbmanufaktur, Gartenwerk Naturstein